Die Bestimmung von Luftwechselraten in Gebäuden sind wesentliche Parameter für die Beurteilung der Raumluftqualität sowie bei Untersuchungen zur Sanierungsplanung zur Beurteilung der Quellstärke und der Abschätzung der Möglichkeit der Sanierung durch lüftungstechnische Maßnahmen.

Die Bestimmung des Luftwechsels in einem Innenraum kann mit folgenden Zielen durchgeführt werden:

1. Bestimmung der Infiltration, das heißt Feststellung des Luftwechsels, welcher sich durch Gebäudeundichtigkeiten und Fugenundichtigkeiten einstellt um Aussagen über die Qualität des natürlichen Luftwechsels zu machen.
2. Bestimmung des Luftwechsels in einem Raum bei definierter Festeröffnung oder bei Verwendung von speziellen Zuluftsystemen oder speziellen Wetterbedingungen um Aussagen zu möglichen Gebäudesimulationen machen zu können.
3. Bestimmung des Luftwechsels bei paralleler Messung eines Innenraumschadstoffes um Aussagen über Konzentrationsveränderungen treffen zu können welche mit dem Luftwechsel korrelieren
4. Bestimmung des natürlichen Luftwechsels mit dem Ziel Aussagen über den benötigten Luftwechsel treffen zu können, um z.B. Feuchtigkeit ausreichend an die Außenluft abführen zu können.

Prinzipiell sind die beschriebenen Verfahren in allen Räumen anwendbar, bei denen nachweislich eine vollständige Durchmischung der Luft angenommen oder bei denen über Ventilatoren oder Verwirbelungen während der Messung eine vollständige Durch­mischung künstlich hergestellt werden kann.

Ausgenommen sind Räume, bei denen keine voll­ständige Durchmischung vorliegt und für die Dauer der Messperiode auch nicht künstlich hergestellt wer­den kann. Hierzu zählen insbesondere Räume mit ge­zielter Querlüftung, Kurzschlussströmung, Quelllüf­tung (soweit diese nicht während der Messung künst­lich in eine Mischlüftung verändert werden kann) und Räume mit intensiven lokalen Absaugungen (z.B. Schweißhallen, Schwimmhallen oder Gieße­reien).